- Wenn Geschwister WAS organisieren...?
- 28.07.1995
- John Lovelace
- Mark Sean O'Neill, John Lovelace
- Mark Sean O'Neill
- John Lovelace
- London
- 19 Uhr
- Beim Italiener haben John und Mark dank Jessies Starthilfe ihr erstes Date.
Vor einigen Wochen war ich mit Freunden (u.a. Jessamine Lovelace) für einige Tage auf einem Wanderritt gewesen. Es war schon ziemlich lustig gewesen, auch wenn der werte Devilstar seinem Namen alle Ehre gemacht hatte. Immerhin war ich nicht jeden Tag fünfmal heruntergeflogen oder hatte mich wie ein Anfänger angestellt. Allerdings war der große Hengst kein immer einfaches Tier, auch wenn wir gut miteinander befreundet waren. Der Hengst tat echt alles für mich, war aber auch ein Quatschkopf. Tja, wir waren einander eben ähnlich und der Spruch, wie der Herr, so das Gescher traf uns zwei zu. Mir war das ganze schon etwas unangenehm gewesen. Aber ich blieb dabei, dass es besser war, mich tatsächlich von Conlan zu trennen. Der bereute zwar inzwischen seine Entscheidung und hatte einige SMS gesendet. Per SMS hatte Conlan zuvor Schluss gemacht. PER SMS! Das hatte echt wehgetan. Sein Grund? Er hatte SEX haben wollen. Ich hatte den Abend abgelehnt, da ich mit einer üblen Migräneattacke einfach ausfiel. Da konnte ich nicht und wollte auch nicht. Wie ich den Abend dann mit meinen Eltern überstanden hatte, wusste ich auch nicht so recht. Aber wahrscheinlich hatte mein Bruder Aiden O'Neill dabei geholfen und mich später irgendwie ins Bett bugsiert.
Conlans SMS hatte ich alle nicht gelesen. Ich hatte nichts davon beantwortet, die Nummer gesperrt und das war es. Zudem hatten Jessie und ich uns durch Zufall auf dem letzten Turnier gesehen. Ich spürte, wie gut es mir nun ging. Mit meinem älteren Bruder hatte ich auch gesprochen, der mich zumindest in dieser Sache unterstützte. Denn ich hatte Conlan über ihn kennengelernt und Aiden sowie Conlan waren ebenso miteinander befreundet. Der Mann war weder Soldat noch ITler, sondern Kunststudent. Er hatte wohl zu viel Farbe eingeatmet. Ich hatte noch auf dem Ritt gemerkt, dass meine Liebe zu Conlan schon vor einigen Wochen aufgehört hatte und ich früher von ihm loskommen wollte. Irgendwann war mir in diesen Tagen klar geworden, dass es passiert war, als er mir mit BDSM und Bondage kam und das an mir ausprobieren wollte. Diese Spielrichtung hatte ich früher auch nie gemacht. Aber er hatte mein Nein nicht so richtig akzeptieren wollen, als ich etwas sagte. Wahrscheinlich erinnerte mich davon zu viel an meine Kindheit, weswegen ich das nicht konnte und wollte.
Nach der Nummer hatte ich nicht mehr das Vertrauen gehabt, mit ihm zu schlafen und ihn abgeblockt. Einmal hatten wir es noch mal versucht, als wir wieder zusammenkamen und heißer Versöhnungssex angesagt war. Aber dabei hatte er wieder etwas versucht. Ich hatte bei ihm damals übernachtet. Doch da seine Eltern früher von ihrem Theaterabend zurückkamen, kam es dann doch nicht bis zum äußersten. Und ich war noch bei ihm geblieben. Seit diesem Erlebnis aber hatte ich jedes Mal wieder abgeblockt. Das hatte ihn irgendwann ungeduldig werden lassen, bis es bei dem Ritt zur Trennung gekommen war.
Mein Bruder wusste von der BDSM Nummer und dass ich mich damit einfach nicht wohl oder sicher fühlte. Das hatte er aber ein wenig aus mir herauskitzeln müssen. Scheiße aber auch, dass der Typ genau wusste, wo ich kitzelig war und mich damit zum Quietschen brachte wie ein Meerschweinchen. Normalerweise stritten wir meistens eher, aber in dieser Sache stand er hinter mir. Immerhin. Nun hatten Jessie und ich auf dem Ritt ebenso die Handynummern ausgetauscht und sie hatte mir eine SMS geschrieben, dass sie mich in einem italienischen Restaurant hier in London treffen wollte. Sie wollte mich wohl einfach ablenken und noch etwas über meinen anderen Hengst Thunders Nightstorm erfahren, mit dem ich bald auf einem Turnier starten würde, auf dem sie eventuell auch zugegen sein sollte.
Ich sollte bei der Anmeldung \'für Lovelace angeben\'. Irritierenderweise wurde ich zu einem schon besetzten Tisch geführt, an dem ein dunkelhaariger Mann saß, den ich als unseren Mitbewohner John erkannte, Jessies Zwillingsbruder. Wir waren alle gemeinsam auf dem Internat gewesen. Und ehe ich etwas sagen konnte, kam der Kellner mit einer Flasche Wein (1) sowie einer Karte sowie ein kleines Paket. "Die hier wurden mir aufgetragen, ebenfalls auszuhändigen", sagte der Kellner. Er legte die Karte auf den Tisch, direkt vor den Fremden. Darauf stand:
"Hey John, Hey Mark,
entschuldigt die kleine Notlüge über diese Verabredung oder den Vorwand hier hinzukommen.
Ich wünsche euch einen schönen Abend, viel Spaß und guten Appetit.
Alles Liebe,
Jessie"
(2)
Ich wartete respektvoll ab, während ich mich setzte und irgendwie die langen Beine sortierte, ahnte aber, dass Jessie uns hier hergeschickt hatte. Raffiniert gewesen. Nicht schlecht. Zum Glück hatte ich mich gut genug angezogen: dunkelblaue Jeans, schwarzes, schlichtes T-Shirt. Weder übertrieben noch völlig gammelig oder so. Trotzdem war es fast eher ein Understatement. Dazu ein paar schlichte, schwarze Sneaker. Auf dem Umschlag des Pakets, welches in Kraftpapier eingeschlagen war, stand \'Kleine Starthilfe\'. Es war ein Dating-Spiel. Ich musste lachen. "Oh Mann" ein kleines Grinsen. Schön dicker Prank Jessie.
(( Bemerkungen:
(1) Deine Entscheidung welcher - rot oder weiß, ich wär ja für einen Rotwein oder Rosé xD
(2) Der Text ist so abgesprochen mit der Spielerin